Es muss eingangs erwähnt werden, dass in Österreich keine typische Redemption Grace Period im international üblichen Sinn existiert. Trotzdem unterliegen auch .at Domains nach dem Ende der Registrierung bzw. nach ihrer Löschung einer gewissen Schutzfrist. Erst nach Ablauf dieser Frist steht die Domain aus Österreich wieder frei auf dem Markt zur Verfügung. Doch was ist der Unterschied zwischen der deutschen und der österreichischen RGP-Phase und wie lange dauert diese Karenzzeit für Domains in Österreich? Dieser Beitrag liefert Antworten, die sich sonst selten im Netz finden.

Wie lange dauert die sogenannte RGP-Phase in Österreich?

Im Gegensatz zu Deutschland dauert die Schutzphase für Domains mit der Endung .at ganze 8 Wochen. Top-Level-Domains mit der Endung .de wird nur ein Schutz von 30 Tagen eingeräumt.

Abgesehen von diesem zeitlichen Unterschied, laufen viele Aspekte der RGP-Phase für .de und .at identisch ab.

Es bleibt jedoch die wichtige Frage, warum es in Österreich nur eine “RGP-Phase” mit Anführungszeichen gibt. Verglichen mit anderen Ländern darf diese Karenzzeit für Domains in der Alpenrepublik nicht so genannt werden.

Was ist anders bei der Redemption Grace Period in Österreich?

Auf den ersten Blick funktioniert die RGP-Phase und die Schutzzeit in Österreich ganz gleich. 

Nach dem Ablauf einer Domain in Österreich bzw. nach deren Löschung beginnt die Karenz. Innerhalb dieser Karenzzeit darf nur der ehemalige Inhaber der Domain oder ein bevollmächtigter Dritter den entsprechenden Domainnamen recovern bzw. erneut registrieren. 

Soweit, so ident; Trotzdem existiert ein kleiner und feiner Unterschied zwischen den beiden Ländern. In Deutschland wird die Domain nach dem Ende der Registrierung und zum Beginn der RGP-Phase an die Vergabestelle zurückgegeben. Sollte der ehemalige Eigentümer Gebrauch von seinem RGP-Recht machen, dann muss der bisherige Provider erneut einen AuthInfo-Code bei der denic anfordern. Wenn ein neuer Provider gewählt wird, dann ist ein AuthInfo2-Code erforderlich.

In Österreich wird die Domain während der sogenannten Redemption Grace Period nicht an die Vergabestelle zurückgeleitet, sondern verbleibt beim Provider/Registrar. Das ist eine Sonderregelung im internationalen Vergleich und deshalb gibt es keine RGP-Phase im eigentlichen Sinne in Österreich.

Welchen Unterschied macht die österreichische “RGP-Phase”  im Vergleich zum deutschen Modell?

Der praktische Unterschied für .at Domains und verwandte Domains, wie .co.at, ist sehr gering. Wir können zwei kleine Abweichungen aufzählen:

  1. In Deutschland beginnt die RGP-Phase, wenn die Domain an die Vergabestelle zurückgegeben wurde. Dies geschieht normalerweise am Tag nach dem Registrierungscode bzw. Ablauf. Es kann aber Ausnahmen geben. In manchen Fällen gibt der Provider eine .de Domain erst etwas später zurück. Dann beginnt die Karenzzeit auch später. In Österreich existiert diese seltene Verzögerung durch die Rückgabe an die Vergabestelle nicht.
  2. Zudem muss in Deutschland der jeweilige Provider einen neuen AuthInfo-Code bei der denic beantragen, um die Domain zurückzubekommen. Diese Anfrage an die denic kostet Gebühren. Für .at Domains entfällt dieser Zwischenschritt und demnach die Bürokratie bei der nic.at. Dies kann einen Unterschied bei der Kostengestaltung für die RECOVERY von Domains ergeben.
Published On: Mai 3rd, 2023 / Categories: RGP-Phasen / Tags: , /

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